FAQ – Getriebe

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise von Getrieben

Ein Getriebe ist ein mechanisches Maschinenelement, mit dem Bewegungsgrößen geändert werden können. Meist spielt die Änderung einer Kraft oder eines Drehmoments die entscheidende Rolle. Die zu ändernde Bewegung ist in der Regel eine Drehbewegung. Ein Getriebe besitzt im Allgemeinen einen Antrieb, an dem die Bewegungsgröße manuell oder von einer Kraftmaschine (z.B. einem Motor) „eingespeist“ wird, sowie einen Abtrieb, an dem eine Arbeitsmaschine angeschlossen ist.

Die von haacon produzierten Getriebe sind mechanische Vorrichtungen. Sie bestehen aus mindestens drei Gliedern – je einem bewegten Ein- und Ausgangsglied (in der Regel An- und Abtriebswelle verbunden mittels Zahnradpaarung) und dem Getriebegehäuse. Sie dienen zur Übertragung und Umformung von Bewegungen, Energie und/oder Kräften.

Im Regelfall werden mittels Handkurbel aufgebrachte Antriebsdrehmomente in eine langsamere Bewegung am Abtrieb gewandelt und dabei das Abtriebsdrehmoment entsprechend erhöht. Die Reduzierung der Drehzahl und die Erhöhung des Drehmoments stehen dabei in umgekehrter Relation zueinander. Das Verhältnis zwischen Antriebs- und Abtriebsdrehzahl wird als Getriebeübersetzung bezeichnet. Ein Übersetzungsverhältnis größer Eins wird gelegentlich auch Untersetzung (kein genormter Begriff!) genannt.

Produkt-/Variantenübersicht

Allzweckgetriebe

Allzweckgetriebe sind universell einsetzbare, mehrstufige Stirnradgetriebe für die unterschiedlichsten Einsatzfälle. Die antriebseitig angebrachte Sicherheitskurbel dient zum Aufbringen und Halten von Drehmomenten. Die abtriebseitige Abgangswelle eröffnet vielfältige kundenspezifische Verwendungsmöglichkeiten. Bei Verwendung der passenden Normseiltrommel (Zubehör) ist auch eine Verwendung als Handseilwinde möglich.

  • Baugrößen für Abgangsdrehmomente von 200 Nm, 600 Nm, 1200 Nm und 1800 Nm
  • Baugrößen für  0,5 t, 1 t, 2 t und 3 t Nennlast (bei Verwendung als Seilwinde mit passender Normseiltrommel)
  • Standardausführung mit Sicherheitskurbel und lastabhängiger Rücklaufsperre
  • Standardausführung ohne Befestigungsmöglichkeit
  • kundenspezifische Ausführungen ohne Bremse bzw. mit beidseitig wirkender Bremse möglich

Winkelgetriebe

Winkelgetriebe sind geradverzahnte Kegelradgetriebe auf Basis der Spindelwindenbaureihen. Sie dienen im Regelfall der Verteilung von Drehmomenten bzw. der Umlenkung einer Drehbewegung. An- und Abtriebswelle sind um 90° versetzt zueinander angeordnet.

Typ 2081
  • Kegelradgetriebe auf Basis der Spindelwinden mit 0,5 bzw. 1 t Nennlast
  • Baugrößen für Abgangsdrehmomente von 25 Nm und 50 Nm
  • Standardausführung mit 3 Wellenenden
  • Standardausführung ohne Befestigungsmöglichkeit

Typ 1285
  • Kegelradgetriebe auf Basis der Spindelstütze S2000
  • zulässige Abgangsdrehmomente bis 100 Nm
  • Standardausführung mit 3 Wellenenden (1x Antrieb, 2x Abtrieb)
  • Übersetzung ins Langsame (i=1,5)
  • Standardausführung mit Befestigungsmöglichkeit an der Fussplatte

Typ 1280
  • Kegelradgetriebe auf Basis der Spindelstütze S2000
  • doppelwirkende Bremse an der Antriebswelle
  • zulässige Abgangsdrehmomente bis 100 Nm
  • Standardausführung mit 3 Wellenenden
  • Übersetzung ins Langsame (i=1,5)
  • Standardausführung mit Befestigungsmöglichkeit an der Fussplatte

Spanngetriebe

Spanngetriebe sind prinzipiell auch eine Ausführungvariante von Winkelgetrieben. Die Getriebebasis bildet hier jedoch ein selbsthemmender Schneckenradsatz. Auch Spanngetriebe dienen im der Verteilung von Drehmomenten und der 90°-Umlenkung einer Drehbewegung. Aufgrund ihrer Selbsthemmung werden sie vor allem dann eingesetzt, wenn abtriebseitig anstehende Drehmomente dauerhaft gehalten werden müssen, z.B. beim Spannen einer Lastwagenplane.


  • Schneckengetriebe in offener Ausführung
  • zulässige dynamische Abgangsdrehmomente bis 40 Nm (spannen)
  • zulässige statische Abgangsdrehmomente bis 100 Nm (halten)
  • Vierkanthohlwelle an An- und Abtrieb
  • Standardausführung mit Befestigungslaschen

  • Schneckengetriebe in halboffener Ausführung
  • zulässige dynamische Abgangsdrehmomente bis 40 Nm (spannen)
  • zulässige statische Abgangsdrehmomente bis 100 Nm (halten)
  • Vierkanthohlwelle an An- und Abtrieb
  • Standardausführung ohne Befestigungsmöglichkeit

  • Schneckengetriebe in geschlossener Ausführung
  • zulässige dynamische Abgangsdrehmomente bis 40 Nm (spannen)
  • zulässige statische Abgangsdrehmomente bis 100 Nm (halten)
  • Vierkanthohlwelle an An- und Abtrieb
  • Standardausführung ohne Befestigungsmöglichkeit

Kundenspezifische Ausführungen

Basierend auf den Standard-Typenreihen sind abhängig von spezifischen Kundenwünschen Variationen aller Ausführungen möglich. Am häufigsten sind Änderungswünsche hinsichtlich der Befestigungsschnittstellen und im Bereich des Kurbelantriebs (verschiedene Kurbelvariationen, Handräder, etc.). Veränderungen der Getriebeübersetzungen werden nur bei großen Stückzahlen in Erwägung gezogen.

Variationsmöglichkeiten

Grundsätzlich sind kundenspezifische Anpassungen in jeglicher Hinsicht denkbar sofern sie sicherheitstechnisch einwandfrei sind und nicht gegen Normen und Vorschriften verstoßen. Die häufigsten Anpassungen und damit ‚Quasi-Standard‘ sind nachfolgend aufgeführt:

Kurbelvariationen:

Handkurbeln können in der Länge ihres Kurbelarms, der Länge des Griffs, sowie der Geometrie der Kurbelaufnahme nach Kundenerfordernissen angepasst werden. Für spezifische Erfordernisse ist auch der Einsatz eines Handrades möglich. Prinzipiell sind alle nicht sielbsthemmenden Getriebeausführungen auch mit den zur Verfügung stehenden Lastbremsen ausrüstbar, so dass abtriebseitig anstehende Drehmomente auch bei abgenommener Kurbel gehalten werden können. Alle gewünschten Anpassungen sind im Einzelfall zu prüfen.

Schnittstellen:

Aufgrund der Vielzahl der Einsatzgebiete von Getrieben und der damit verbundenen Vielzahl der benötigten Befestigungsmöglichkeiten sind die meisten Standardgetriebe ohne Anbindungsschnittstellen ausgeführt. Diese werden im Regelfall vom Kunden selbst nach Erfordernis ausgeführt. Auf Wunsch können jedoch auch kundenbezogene Varianten gefertigt werden, welche die erforderliche Anbindungsgeometrie bereits enthalten. Die einfachste Ausführungsvariante ist hierbei eine sog. Anschraubplatte, welche mit einem passenden Lochbild versehen ist. Auch komplexere Varianten sind in Absprache umsetzbar. Der größte Vorteil einer kundenspezifischen Ausführung ist, dass die Oberflächenbeschichtung (z.B. Lackierung) nicht durch nachtragliche Schweissarbeiten in Mitleidenschaft gezogen wird.

Normseiltrommel für Allzweckgetriebe:

Für die Allzweckgetriebebaureihe Typ 242 sind im Zubehör Seiltrommeln erhältlich, welche hinsichtlich ihrer Abmessungen auf die zulässigen Drehmomente optimiert sind. Sie sind in glatter oder gerillter Ausführung zur Aufnahme von einem oder auch zwei Seilen erhältlich. In Verbindung mit einer dieser Seiltrommeln kann das jeweilige Allzweckgetriebe als Seilwinde eingesetzt werden.

Beispiele für Sondertypen:

Typ 242 mit Vorgetriebe
Typ 242 mit auflagergestützter Abtriebswelle
Typ 242 mit abtriebseitiger, schaltbarer Kupplung
Typ 242 mit Kettenradantrieb

Anwendungsbeispiele

Produkte

Der Beitrag FAQ – Getriebe erschien zuerst auf haacon hebetechnik gmbh.

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www.haacon.com