Personalsuche: Verhaltensweisen wichtiger als Fachkenntnisse?
In der Personalwelt ist eine Veränderung im Gange. Konnten früher noch Unternehmenswerte in der Stellenanzeige stehen, so ist heute von „Behaviours/Verhaltensweisen“ die Rede. Was dahinter steckt und wie Recruiting und Führung davon beeinflusst werden, erfahren Sie hier.
Anstatt von starren Werten, die oft auch nur auf Papier stehen, wird bei der Rekrutierung und auch bei der Führung von Mitarbeitern verstärkt auf Soft Skills, also auf Verhaltensweisen, Wert gelegt. Die Idee dahinter ist, dass Unternehmen für die Herausforderungen von morgen Mitarbeiter brauchen, die sich flexibel auf Veränderungen einstellen können und ein hohes Maß an Agilität und Innovationskraft aufweisen. Solche Mitarbeiter zeichnen sich durch bestimmte Verhaltensweisen aus, die man unter dem Begriff „Behaviours“ zusammenfasst.
So können in Stellenausschreibungen oder auch in der Mitarbeiterführung bestimmte Verhaltensweisen benannt werden, die für die erfolgreiche Zusammenarbeit und Zielerreichung von Bedeutung sind. Hierzu können beispielsweise Kommunikationsfähigkeit, kritisches Denken, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und das Streben nach ständiger Verbesserung zählen.
Für Unternehmen bedeutet dies eine Umstellung in ihrer Personalstrategie. Anstatt nach einer reinen „Skills-Matching“-Strategie vorzugehen, müssen nun Verhaltensmuster in der Rekrutierung Beachtung finden. Auch die bewusste Förderung von bestimmten Verhaltensweisen wird immer wichtiger, um eine Unternehmenskultur zu schaffen, die auf einem gemeinsamen Wertesystem aufbaut.
Allerdings sollten Unternehmen auch darauf achten, dass ein Übermaß an gewünschten Verhaltensweisen nicht dazu führt, dass authentische Individualität und Kreativität unterdrückt werden. Der Balanceakt zwischen der Förderung von Soft Skills und der Achtung von persönlichen Unterschieden ist eine Herausforderung, die in der Personalstrategie bewältigt werden muss.
Mitarbeitende, die die aktuellen Werte und Richtlinien des Unternehmens nicht nur befolgen, sondern auch leben, werden in der Zukunft der Schlüssel zum Erfolg sein.