WIKI – Spindelwinden – haacon hebetechnik gmbh

Erfahren Sie, wie Spindelwinden funktionieren, welche Anpassungsoptionen es gibt und wie sie für verschiedene Lasten eingesetzt werden können. Entdecken Sie die Vorteile der stabilen Konstruktion und der selbsthemmenden Eigenschaften. Erfahren Sie mehr über den Einsatz von Handkurbeln oder elektrischen Antrieben. Wir klären auch wichtige Sicherheitsaspekte. Finden Sie schnell und einfach Antworten auf Ihre Fragen und optimieren Sie Ihren Einsatz von Spindelwinden.

Spindelwinden: Mechanische Hebezeuge für Lasten und Verstellanwendungen

Spindelwinden sind effiziente mechanische Hebezeuge, die durch eine Handkurbel betrieben werden. Sie nutzen eine Kegelradstufe, um eine Trapezgewindemutter entlang einer Trapezgewindespindel zu bewegen. Dieses innovative Bewegungsgewinde ist durch zwei teleskopierbare Vierkantrohre geschützt, was zu einer stabilen Konstruktion führt und äußere Einflüsse minimiert. Die Spindel ist fest mit dem äußeren Vierkantrohr (Schaftrohr) verbunden, während die Mutter eine Schnittstelle mit dem inneren Vierkantrohr (Stützrohr) bildet. Die Handkurbel dreht die Spindel über die Kegelradstufe, wodurch sich die Mutter entlang des Bewegungsgewindes axial bewegt. Dieses einzigartige System ermöglicht das Ausfahren oder Einfahren des Stützrohrs aus bzw. in das Schaftrohr.

Spindelwinden eignen sich ideal, um zwei Teile voneinander zu trennen. Die selbsthemmende Ausführung des Bewegungsgewindes verhindert ein Zurückdrücken der Last, wenn die Handkurbel losgelassen wird. Diese zuverlässigen Hebezeuge sind für verschiedene Lastklassen erhältlich und speziell für Druckbelastungen ausgelegt. Sie werden häufig verwendet, um Lasten zu heben oder Förderbänder und Schrägaufzüge sicher und einfach zu verstellen. Je nach Windentyp können sie auch Zugbelastungen bewältigen. Standardmäßig werden Spindelwinden manuell mit einer Handkurbel betrieben, jedoch ist unter bestimmten Bedingungen auch ein elektrischer Antrieb möglich.

Bitte beachten Sie, dass trotz der eingebauten Selbsthemmung bei diesem Produkt die Beförderung von Personen sowie der Aufenthalt von Personen in, auf oder unter der angehobenen Last zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erfordert.

Produktvariantenübersicht von Spindelwinden für verschiedene Anforderungen

Typen 2044 bzw. 2083 [0.5t/1t/3t]

  • mit abnehmbarer Kurbel
  • Baugrößen für 0,5 t , 1 t und 3 t Nennlast
  • nur für Druckbelastung
  • mit selbsthemmendem Trapezgewinde
  • Standardausführung ohne Befestigungsmöglichkeit
  • wahlweise mit zusätzlichem Fallhub (Typ 2083)

Typen 2048 bzw. 2088 [0.5t/1t/3t]

  • mit fest angebauter Kurbel
  • Baugrößen für 0,5 t , 1 t und 3 t Nennlast
  • nur für Druckbelastung
  • mit selbsthemmendem Trapezgewinde
  • Standardausführung ohne Befestigungsmöglichkeit
  • wahlweise mit zusätzlichem Fallhub (Typ 2088)

Typen 2047 bzw. 2087 [0.5t/1t/3t]

  • mit Antriebswelle für paarweisen Einsatz
  • Lieferung ohne Kurbel
  • Baugrößen für 0,5 t , 1 t und 3 t Nennlast
  • nur für Druckbelastung
  • mit selbsthemmendem Trapezgewinde
  • Standardausführung ohne Befestigungsmöglichkeit
  • wahlweise mit zusätzlichem Fallhub (Typ 2083)

Kundenspezifische Anpassungen für Spindelwinden nach Ihren Wünschen

Unsere Standard-Typenreihen dienen als Ausgangspunkt für Spindelwinden, die individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst werden können. Wir bieten eine Vielfalt von Variationen an, um Ihren spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Häufige Änderungswünsche betreffen Befestigungsschnittstellen, Kurbelantriebe (unterschiedliche Kurbelvariationen, Handräder usw.) oder die Hublänge. Bei Änderungen der Hublänge ist es wichtig, die mögliche Druckbelastung der Trapezspindel hinsichtlich Knickung zu prüfen und gegebenenfalls die zulässige Druckbelastung anzupassen. Unter bestimmten Bedingungen ist auch ein motorischer Antrieb möglich.

Hier sind einige der gängigsten Anpassungsoptionen im Überblick:

Kurbelvariationen

Handkurbeln können in Bezug auf die Länge des Kurbelarms, die Länge des Griffs und die Geometrie der Kurbelaufnahme gemäß Ihren Anforderungen angepasst werden. In bestimmten Fällen kann auch der Einsatz eines Handrades erwogen werden. Anpassungen müssen im Einzelfall geprüft werden.

Fußformen

In den meisten Fällen werden Spindelwinden unter Druckbelastung eingesetzt. Um die Druckkräfte auf den Boden zu übertragen, ist das untere Ende des Stützrohrs standardmäßig mit einer Fußplatte ausgestattet. Bei Modellen mit einer Nennlast von bis zu 1 t ist sie als feste Platte ausgeführt und kann auf Wunsch mit Befestigungsbohrungen geliefert werden. Für den Ausgleich von Bodenunebenheiten ist auch eine allseitig neigbare Fußplatte (Kugelfuß) verfügbar, die bei Modellen mit 3 t Nennlast Standard ist. Bei Winden, die Zugbelastungen ausgesetzt sind, sind die Windenenden in der Regel mit Laschen oder Gabelköpfen versehen, an denen die Winden in verschiedenen Einbausituationen befestigt werden können. Dadurch können Zug- und/oder Druckkräfte übertragen werden. Nach einer technischen Prüfung sind grundsätzlich verschiedene Fußgeometrien möglich. Bei der Prüfung und Umsetzung ist jedoch darauf zu achten, dass die Krafteinleitung möglichst zentral erfolgt, um Querkraftbelastungen auf die jeweilige Stütze zu vermeiden.

Rolle
Winkel
Gelenkkopf
Gabelkopf
Kugelfuss
Fussplatte

Schnittstellen

Aufgrund der Vielzahl der Einsatzgebiete der Spindelwinden und der damit verbundenen Vielzahl der benötigten Befestigungsmöglichkeiten sind die Standardwinden ohne Anbindungsschnittstellen ausgeführt. Diese werden im Regelfall vom Kunden selbst nach Erfordernis ausgeführt. Auf Wunsch können jedoch auch kundenbezogene Varianten gefertigt werden, welche die erforderliche Anbindungsgeometrie bereits enthalten. Die einfachste Ausführungsvariante ist hierbei eine sog. Anschraubplatte, welche mit einem passenden Lochbild versehen und in der erforderlichen Höhe mit dem Schaftrohr verschweißt ist. Auch komplexere Varianten sind in Absprache umsetzbar. Der größte Vorteil einer kundenspezifischen Ausführung ist, dass die Oberflächenbeschichtung (z.B. Lackierung) nicht durch nachträgliche Schweissarbeiten in Mitleidenschaft gezogen wird.

Spielminimierung

Die teleskopierbare Rohrpaarung der Standardwinden beruht auf genormten, am Markt verfügbaren Standardrohren. Die Abmessungen dieser Rohre sind ursächlich für ein Spiel von ca. 2 mm zwischen Innen- und Außenrohr. Dieses vorhandene Spiel stellt für die meisten Anwendungsfälle kein Problem dar. Für spezielle Einsatzbedingungen ist jedoch eine erhöhte Genauigkeit erforderlich. In solchen Fällen können die Spindelwinden auf Kundenwunsch mit einer Spielminimierung versehen werden. Diese Spielminimierung ist in unterschiedlichen Ausführungsformen erhältlich. Zur Verringerung des Spiels der teleskopierbaren Rohrpaarung werden Klemmstücke oder Gleitplatten am unteren Schaftende eingebaut. Die Klemmstücke oder Gleitplatten sind entweder maßlich angepasst und fix eingebaut oder können wahlweise von außen über Schrauben verstellt werden, um somit das vorhandene Spiel optimal einzustellen. Damit sich die Rohre relativ zueinander bewegen können ist allerdings ein Mindestspiel erforderlich. Ein Minimalspiel von 0,2 mm sollte deshalb nicht unterschritten werden. Allerdings ist es möglich das für die Teleskopbewegung erforderliche Minimalspiel in einer definierten Hubhöhe für die statische Belastung der Winde mittels der eingebauten verstellbaren Klemmstücke komplett zu eliminieren. Diese Klemmung muss jedoch vor der nächsten Kurbelbewegung wieder gelöst werden.

Koppelelemente

In vielen Einsatzfällen werden mehrere Spindelwinden zu einen Paar bzw. einem Satz gekoppelt um eine bestimmte Last anheben zu können. Hierfür sind Koppelelemente erforderlich, welche es ermöglichen die eingesetzten Winden gleichzeitig, synchron mit einem Antrieb zu bewegen. Bei paarweisem Windeneinsatz bzw. Reihenschaltung von 3 oder mehr Winden können die Einzelwinden mittels sog. Verbindungswellen gekoppelt werden. Diese Verbindungswellen verbinden die durchgängigen Antriebswellen der Einzelwinden und übertragen die eingeleitete Drehbewegung 1:1 auf die nachgeschaltete Winde. Werden die Spindelwinden zu einem Windensatz zusammen geschlossen und bilden dabei z.B. die Eckpunkte eines Rechtecks sind darüber hinaus noch zusätzliche Winkelgetriebe erforderlich. Diese werden abhängig vom Einsatzfall in die Winde integriert oder als zusätzliches separates Bauteil angeflanscht. Beim Koppeln von mehreren Winden ist darauf zu achten, dass die Antriebswellen der einzelnen Winden nicht überlastet werden, da sich die Drehmomente der Einzelwinden beim Durchtrieb mit den Drehmomenten der nachgeschalteten Winden addieren. Beim Einsatz von Winkelgetrieben ist zusätzlich darauf zu achten, dass sich die Richtung der eingeleiteten Drehbewegung durch die zwischengeschalteten Getriebe nicht ändert.

Motorischer Antrieb

Mit einem motorischen Antrieb kann Kraft und Zeit gespart werden. Hierfür sind Lagerstellen und Gewindemutter der Winde aus Messing zu fertigen. Spindelwinden mit motorischem Antrieb sind allerdings nicht für Dauerbetrieb ausgelegt. Vielmehr soll der motorische Antrieb einen Handbetrieb simulieren. Das heißt, Drehzahl, Drehmoment und Betriebsdauer sind entsprechend auszulegen. Prinzipiell sind Spindeldrehzahlen bis max. 100 1/min möglich. Hierfür müssen jedoch entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden. Lagerstellen sind hochwertig auszulegen und die im Kraftfluss liegenden Getriebeteile müssen hinsichtlich ihrer Qualifikation bewertet und ggf. gegen präzisere Zukaufteile getauscht werden. Die maximale Spindeldrehzahl von 100 1/min sollte jedoch nicht überschritten werden. Die von Vorschriften geforderten Sicherheitsaspekte für kraftgetriebene Hebezeuge sind einzuhalten! Unter anderem muss die Hubbewegung durch geeignete Maßnahmen (z.B. Schalter oder Sensoren) an ihren Endlagen automatisch begrenzt werden. Entsprechende Nachlaufwege sind dabei zu berücksichtigen. Bei Hublasten ab 1000 kg ist die Winde zusätzlich mit einer Überlastabschaltung zu versehen.

Diese Sicherheitsaspekte können durch haacon direkt in Winde und zugehörige Steuerung integriert werden oder sind durch den Kunden bauseits zu erfüllen.

Beispiele für Sondertypen

Praxisbeispiele für die vielfältige Anwendung von Spindelwinden

Spindelwinden finden in verschiedenen Einsatzgebieten Anwendung, darunter:

  1. Industrielle Fertigung: Spindelwinden werden in der industriellen Fertigung eingesetzt, um schwere Lasten zu heben, zu senken oder zu positionieren. Sie kommen in Maschinenbau, Metallverarbeitung, Fahrzeugherstellung und anderen Branchen zum Einsatz.
  2. Baugewerbe und Bauindustrie: In der Bauindustrie werden Spindelwinden verwendet, um Materialien wie Betonplatten, Stahlträger oder Bauelemente zu heben oder zu versetzen. Sie sind auch in Kränen und Hebebühnen zu finden.
  3. Logistik und Lagerhaltung: Spindelwinden werden häufig in Logistikzentren, Warenlagern und Versandabteilungen eingesetzt, um Paletten oder schwere Ladungen zu heben und zu transportieren.
  4. Schwerlasttransport: Bei Schwerlasttransporten, wie beispielsweise beim Bewegen von Brückenelementen oder großen Maschinen, kommen Spindelwinden zum Einsatz, um die Lasten sicher anzuheben und zu bewegen.
  5. Medizinische Geräte: In der medizinischen Industrie werden Spindelwinden für verschiedene Anwendungen eingesetzt, z.B. zur Höhenverstellung von Operationstischen oder medizinischen Geräten.
  6. Bühnen- und Veranstaltungstechnik: Spindelwinden werden in der Unterhaltungsindustrie eingesetzt, um Bühnenkonstruktionen, Traversen oder Beleuchtungsaufbauten zu heben oder zu bewegen.
  7. Landwirtschaft: In der Landwirtschaft finden Spindelwinden Anwendung, um z.B. Tore, Futtertröge oder Silagebehälter zu öffnen und zu schließen oder schwere Geräte an Traktoren anzubringen.

Hochwertige Spindelwinden für vielfältige Anwendungen


Zurück zur Übersicht ➜

Facebook
LinkedIn

Link zum Artikel / zur Quelle

www.haacon.com